Geistesblitze offenbaren faszinierende Arbeitsweise und pfiffige Ideen

Odenwald-Stiftung: Präsentation der Wettbewerbsbeiträge ruft Bewunderung bei der Jury und den Gästen hervor

Sowohl die Besucher als auch die Mitglieder der Jury staunten am 17. Juni 2013 im Gymnasium in Michelstadt über das erneut gestiegene Niveau der Wettbewerbsbeiträge bei der jüngsten Aktion der Odenwald-Stiftung unter dem Motto „Geistesblitze – Junge Odenwälder forschen“. Zum dreizehnten Mal waren Schülerinnen und Schüler der Odenwälder Bildungseinrichtungen eingeladen, Beiträge zu den Kategorien „Biologie-Geographie-Meteorologie“, „Mathematik-Informatik“, „Physik-Chemie-Technik“, „Gesellschaft-Politik-Arbeitswelt“ und zu dem Thema „Geschichte aus unserer Region“ oder zu „Perspektiven für deine berufliche Zukunft im Odenwaldkreis“ einzureichen. Nicht alle Bereiche waren mit Arbeiten belegt. Aber was es zu sehen gab, fand Bewunderung nicht nur in der Fachwelt. Bemerkenswert waren die Leistungen der Schülerinnen und Schüler in ihren verschiedenen Altersgruppen. Sie offenbarten für die Experten in der Jury eine faszinierende Arbeitsweise und pfiffige Ideen. Einen gelben Sack mit Ammoniak statt mit Helium abheben zu lassen, wie dies Margrit Elfers (Gymnasium Michelstadt) zeigte, das überraschte die Beobachter ebenso wie die astronomischen Informationen des jüngsten Teilnehmers Benedikt Brunner aus der Klasse 3 der Erbacher Astrid-Lindgren-Grundschule. Sein „Info-Baum der Astronomie“ rief allgemeine Bewunderung hervor. Der junge Mann hatte damit schon seinen Mitschülern Wissenwertes über das Weltall vermittelt.


Juroren und Gäste bekamen die Konstruktion einer microgesteuerten Magnetschwebebahn sowie die Simulation von Laufbahnen verschiedener Objekte im Weltall erklärt. Bestechend wirkten technische Aufbauten mit Problemstellungen aus Physik, Chemie und Technik, aus Informatik und Mathematik. Die mit dem demographischen Wandel aufgekommene gesellschaftliche Herausforderung Seniorinnen und Senioren ein selbstbestimmtes Wohnen in vertrauter häuslicher Umgebung zu ermöglichen, beschäftigte Akos Binder und Leander Schulz. Ihr Anliegen des solidarischen Gebens und Nehmens ist durch ein computergestütztes System im Ansatz realisiert. Eine professionell anmutende Leistung zeigte Lukas Künzel mit der technischen Aufbereitung einer Reportage über einen Film junger Leute in Wiesbaden. Gestützt auf mediales Können, zeichnete sich bereits Künzels Berufswunsch ab. Er besucht jetzt eine Radioschule in Frankfurt.

Bewertet wurden nach einem Rastersystem die schriftlich eingereichten Wettbewerbsbeiträge und die mündliche Erläuterung der technischen Aufbauten mit den passenden Hilfsmitteln.

Auf Einladung der Odenwald-Stiftung präsentierte als Gast Simon Meister aus Mossautal-Hiltersklingen seine weiterentwickelte Siegerarbeit aus dem vorigen Jahr, mit der er beim Wettbewerb „Jugend forscht“ in Hessen Landessieger wurde. Dabei ging es um ein Projekt aus dem Bereich „Physik-Chemie-Technik“, das eine Computersimulation von Strömungen und hydraulischer Erosionen auf zweidimensionalem Terrain zum Gegenstand hat. Den Betrachtern erschien dies vor dem Hintergrund verheerender Hochwasserfluten besonders aktuell.

Zur Siegerehrung begrüßten der Vorsitzende der Odenwald-Stiftung Horst Schnur und der Organisator des Wettbewerbs Günter Leidermann in der vollbesetzten Aula des Gymnasiums die Preisträger, deren Eltern, Lehrer und Freunde. Trotz der laufenden Herausforderungen durch die Abiturprüfungen hatte das Gymnasium Möglichkeiten geschaffen, die Wettbewerbsbeiträge zu präsentieren und der Ehrung Raum zu geben. Schulleiterin Gabriele Waldkircher freute sich über das Ereignis und hieß als Hausherrin alle Besucher willkommen. Für den Odenwaldkreis sprach Erster Beigeordneter Oliver Grobeis als Schuldezernent über den Bildungsauftrag des Schulträgers. Er gratulierte den Teilnehmern zu ihren außerordentlichen Leistungen.

Mit einer großzügigen Spende unterstützte die Sparkasse Odenwaldkreis die Arbeit der Odenwald-Stiftung. Die Grüße des Geldinstituts übermittelte Nicole Kelbert-Gerbig. Eine Spende der Industrievereinigung Odenwaldkreis (IVO) übergab deren geschäftsführender Vorstand Hermann Braun. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung durch David Marquard mit seinem virtuosen Geigenspiel, das ihm bereits einen Platz im Landes-Jugendsinfonieorchester gesichert hat. Begleitet wurde er von Musiklehrer Thorsten Klingelhöfer-Marquard. Alle Preisträger sahen ihre Leistungen mit Geldbeträgen anerkannt. Sie wurden außerdem eingeladen, am 2. Juli an einer Fahrt zum Landesmuseum für Technik und Arbeit in Mannheim teilzunehmen. Dort erwartet sie neben den vielfältigen Informationen zur Geschichte der Technik auch eine Vorführung über die Herstellung von Papier. Günter Leidermann und Horst Schnur ermunterten die Jugendlichen in dem gezeigten guten Geist fortzufahren und ihre Kenntnisse eines Tages auch wieder im Odenwald zu entfalten. Sie stellten den Besuchern alle Wettbewerbsteilnehmer der Reihe nach vor und überreichten die Urkunden sowie die Zuwendungen.

In der Altersgruppe der Schüler über 16 Jahre überzeugten mit ihrer Arbeit aus dem Bereich „Physik-Chemie-Technik“ und der Gesamtnote 1: Julius-Konstantin Backhaus und Uyen Le vom Gymnasium Michelstadt. Ihr Thema hieß „Elektronische Schaltung spart über 99,9 % der Energie“. Die weiteren Arbeiten: Christian Arndt (Gymnasium Michelstadt): „Fotometer für die Arbeit bei Tageslicht“ – Margrit Elfers (Gymnasium Michelstadt): „Auftriebsgas gegen Treibhausgas“. – Timo Krämer und Sascha Patrick Emmel (Berufliches Schulzentrum Odenwaldkreis): „Microcontrolled Magnetic Levitation Train – mikrogesteuerte Schwebebahn“. In „Mathematik-Informatik“ brillierten mit Gesamtnote 1 und einem ersten Preis Nicola Schmitt (Berufliches Schulzentrum): „Simulation von Laufbahnen verschiedener Objekte im Weltall“ und Jan Philipp Klinger (Gymnasium Michelstadt): „MCU-basierende Schnittstelle zur Erfassung von physikalischen Größen“. Bemerkenswerte Leistungen im Bereich „Gesellschaft-Politik-Arbeitswelt“ erbrachten Lukas Künzel (Theodor-Litt-Schule Michelstadt): „Die Arbeit eines Reporters/Redakteurs am Beispiel eines gebauten Beitrages“ sowie Akos Binder und Leander Schulz (Berufliches Schulzentrum): „Lokal stark, um global zu bestehen – die Stadt im Internet“. Des Weiteren wurden drei Schüler des Gymnasiums Michelstadt für ihre Arbeiten im Bereich „Physik-Chemie-Technik“ ausgezeichnet: Peter Kredel: „Strombegrenzung für Versuche im naturwissenschaftlichen und technischen Unterricht“; Jona Maximilian Müller: „Umwelt-Radio“; Christian Vogel: „Ein Thermostat für chemische und biologische Experimente“. Anerkennung und Beachtung fanden aus dem Bereich „Informatik/Mathematik“ die Arbeit von Max Pisek, Manuel Sauer, Robin Schaffnitt und Marcel Gunkel aus der Georg-August-Zinn-Schule in Reichelsheim unter dem Titel „Mathe-Memory“ und das spuckende Vulkanmodell von Süleyman Akdag (Ernst-Göbel-Schule Höchst) – „Feuerwerke aus der Tiefe der Vulkane“. Bei den Schülern von 11 bis 15 Jahren machten großen Eindruck mit ihren Siegerarbeiten im Bereich „Physik-Chemie-Technik“ (alle vom Gymnasium Michelstadt) Heiko Steiger: „Selbstgebaute Messgeräte mit dem Taschenrechner“, Leon Vack: „Erzeugung von dynamisch-optischen Effekten“. Mit ihren Arbeiten verblüfften auch Nico Bartsch: „Einige Theremin-Schaltungen“ und Jonas Schäfer: „Hören mit Elektronik“.