Odenwald-Stiftung ehrt verdiente Kreisbürger

Für die Odenwald-Stiftung und die geladenen Gäste war es ein beeindruckender und unvergesslicher Tag, als im November der frühere SPD-Bundespolitiker Franz Müntefering in Erbach in seiner Rolle als Bundesvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) über das Älterwerden gesprochen hatte. Für die Odenwald-Stiftung nutzte deren Vorsitzender und Ex-Landrat, Horst Schnur (Olfen), den bedeutenden Anlass, um 28 verdiente Kreisbürger öffentlich für deren Einsatz für das Gemeinwesen zu danken und sie zu ehren. Weitere sieben nicht minder engagierte Bürgerinnen und Bürger konnten damals nicht mit dabei sein, was die Odenwald-Stiftung dazu bewogen hat, diesen wichtigen Moment nachzuholen.


Am Montag, 22. Mai, war es soweit und die Ehrungen wurden im gemütlich überschaubaren Kreis im historischen Rathaus von Erbach bei einsetzender Abendsonne nachgeholt. „Ihr seid diejenigen, die den Zusammenhalt im Odenwald pflegen, Ideen geben und Menschen auf verschiedenste Weise unterstützen“, begrüßte Schnur die Gäste, die mit ihren Familienangehörigen gerne der Einladung nachgekommen sind. Die Organisation der Veranstaltung lag in den Händen von Yvonne Uhrig, Mitarbeiterin der Odenwald-Regional-Gesellschaft.

Besondere Aufmerksamkeit genoss die Landseniorenvereinigung, die mit vier besonders Aktiven vertreten war. In ihrem 25. Jahr kam der größten Seniorenvereinigung im Odenwaldkreis eine Ehre zugleich, für die stellvertretend Johann Heim (Michelstadt-Stockheim), Manfred Marquardt (Reichelsheim/Ober-Ostern) und das Ehepaar Ilse und Erich Süßner (Bad König) stehen. Aus der Feder des inzwischen über 90jährigen „Hans Dampf in vielen Gassen“ aus Stockheim stammt auch ein Gedicht, das nach der Melodie von „Gold und Silber lieb ich sehr“ sich zur Hymne der Landsenioren entwickelt hat. Sehr zum Gefallen der Anwesenden trug Ilse Süßner spontan die Verse vor, die von schönen Reisen, guter Stimmung, fröhlichen Gesichtern und abschließend von knallenden Korken erzählen. Wie sie für ihre Wortbeiträge bekannt ist, lauschen bei den Ausflügen alle gerne Ehemann Erich, wenn er die Ziehharmonika auspackt.

Das Multitalent Heim ist eine Institution, was sich in mehreren Funktionen abbildete. Von 1998 bis 2008 führte der vielfach für seinen ehrenamtlichen Einsatz Gewürdigte die Geschäfte des Vereins. Marquardt, den viele Odenwälder auch vom Hofverkauf und von etlichen Märkten mit seinen typischen Odenwälder Produkten her kennen, steht der agilen Seniorenvereinigung vor. Mit einer Urkunde einem Buchgutschein für ihren ehrenamtlichen Einsatz ausgelobt wurde ferner Ria Brand aus Höchst-Hassenroth, die im Beisein ihres Ehemanns und des Höchster Bürgermeisters Horst Bitsch die Auszeichnung entgegennahm. Ihrem unermüdlichen Einsatz ist es zu verdanken, dass der Ortsverein von Hassenroth der Arbeiterwohlfahrt zu den aktivsten im Kreisgebiet zählt. Beliebt und geschätzt sind die vielen Reiseveranstaltungen in alle Himmelsrichtungen.

Und dann war da noch Christa Karl aus Lützelbach, die als Limesbeauftragte und Stütze des Heimat- und Geschichtsvereins ihrer Heimatgemeinde große Wertschätzung genießt. Vergangenes zu bewahren und den Menschen nahe bringen gehört auch zu den vordringlichsten Interesen von Hans Winter aus Bad König/Nieder-Kinzig. Der Name des pensionierten Gymnasiallehrers taucht besonders in Zusammenhang mit dem Stadtarchiv von Michelstadt auf, dem er seit vielen Jahren vorsteht, und in der Denkmalpflege. Auf diesem Gebiet ist Winter nicht nur ein geschätzter Kenner, sondern auch Autor zahlreicher Veröffentlichungen.

Dem feierlichen Rahmen angemessen unterhielten Lovis Weller (Erbach) und Annabel Schlößmann (Bad König) auf der Klarinette mit Stücken von Beethoven und Mozart. Unter Anleitung ihres Musiklehrers Jakob März von der Musikschule Odenwald spielten die jungen Talente zu Beginn der Veranstaltung auch das schottische Volkslied „Welch Richard“ und Klänge eines schottischen Tanzes.