Odenwald Stiftung „Der Odenwald blüht“

Die Jugend aus Falken-Gesäß ist Vorreiter Gärtnerei Berger, Beerfelden, unterstützt die Aktion

Eine Gruppe der Dorfjugend in Falken-Gesäß hat unter Leitung von Stefanie Ampferl bei der Odenwald Stiftung um Unterstützung beim Mitmachen im Projekt „Der Odenwald blüht“ gebeten. Oberstudienrat Dieter Müller hatte eingangs für die Odenwaldstiftung eine Liste von Wildblumen erstellt. Eine Mischung mit etwa 50 Wildblumenarten wurde sodann von der Gärtnerei Berger beschafft und ausgesät. Die in der Fläche aufgegangenen Pflänzchen wurden nun von den Jugendlichen aus Falken-Gesäß vereinzelt, pikiert – wie der Fachmann sagt – und für die Auspflanzung in eine für den weiteren Wachstumsprozess ausgewählten Böschung vorbereitet. Die jungen Pflänzchen bleiben 2-3 Wochen in ihrer Pflanzschale, bevor sie in die vorbereitete Böschung ausgepflanzt werden.

Wenn die Wildblumen in die Böschung eingebracht werden, wird im Laufe des Jahres und des folgenden Jahres eine natürliche Suggestion sich entwickeln. Manche Arten werden stärker auflaufen, andere Arten werden verschwinden, sagt Kreisgärtnermeister Andre Berger voraus. Das muss man beobachten und analysieren. Jedes Jahr wird sich eine anderes Bild von Wildblumen an der Böschung herausbilden. Man muss dies beobachten und gegebenenfalls selektieren durch entsprechendes, mechanisches Eingreifen, falls eine Art wie Bärenklau aufgehen und sich verbreiten sollte.

Horst Schnur von der Odenwald Stiftung erinnert daran, dass das Stiftungsprojekt keine kurzzeitige Angelegenheit für ein Jahr ist, sondern über einen längeren Zeitraum begleitet werden soll. Ziel ist es, Menschen eine Freude beim Anblick einer Wildblumenwiese zu machen.

Wichtig ist, dass man den Pflanzen in ihrem Wachstums- und Blühzyklus eine Chanc gibt, auszusamen. Daher soll nur einmal vor der Blühperiode und spät nach dem Aussamen gemäht werden. Das Mähgut kann auch auf weitere Böschungen aufgebracht werden und damit ein stabiler Wildblumenstand geschaffen werden. So kann die Aktion als Initialzündung verstanden werden.

Zur Beobachtung empfiehlt sich, auf Bienen und Schmetterlinge zu achten. Die Wildblumenwiese ist sowohl eine vorzügliche Bienenweide und gibt den Bienen vielfältige Nahrung, wie sie auch ein Paradies für Schmetterlinge ist und die Entwicklung der Artenvielfalt unterstützt. Bei ihren Beobachtungen werden die Jugendlichen von Gärtnermeister Ernst Berger und Oberstudienrat Dieter Müller bekleidet.

Kreisgärtnermeister Andre Berger hat in Beerfelden einen Betrieb, in dem keine Chemie eingesetzt wird. Er arbeitet voll biologisch und setzt auf mikrobiologische Prozesse. Daher sind seine Tomaten und Gurken zu keiner Zeit gefährdet gewesen von der aktuellen Seuche, viele Verbraucher aufgeschreckt hat. Seine konsequent biologische Betriebsführung wird durch eine Holzhackschnitzelheizung für seine Gewächshäuser gekrönt, mit der er eine völlig CO2-freie Produktion seiner Pflanzen garantieren kann.

In seiner Gärtnerei setzt er bei der Produktion von Gemüse und Blumen keine chemischen Düngemittel ein, sondern setzt auf effektive Mikroorganismen, um den Pflanzen, vor allem den Gemüsen, eine höhere Wertigkeit und Pflanzengesundheit mitzugeben und eine antioxidativen Wirkung hineinzubringen. Dies schafft in Bezug auf Nährwert und Vitamine eine bessere Qualität in der Frucht. Eine gesunde Ernährung unter Einbeziehung von an antioxidativ wirksamen Stoffen reichen Lebensmitteln gilt als effektive Vorbeugung vor Herz-Kreislauferkrankungen . Bei Gärtner Berger kann man beispielsweise die Tomaten direkt vom Stock bedenkenlos essen, ohne Angst haben zu müssen vor Infektionen, wie sie in den Ereignissen der jüngsten großen Seuchen bekannt geworden sind.

Das Projekt „Der Odenwald blüht“ ist ein Teil der Aktivitäten der Odenwaldstiftung neben „Geistesblitze“, „Die gute Tat“ und vielen Einzelförderungen. Die Odenwald Stiftung fördert diese Projekte aus den Erträgen des Stiftungskapitals. Die Bitte wird offen ausgesprochen, durch persönliche und steuerlich abzugsfähige Spenden das Stiftungskapital der Bürgerstiftung zu erhöhen.

Für den Falken-Gesäßer Ortsvorsteher Willi Maurer, der die Jugendaktion nachdrücklich unterstützt und beim Pflanzenpikieren mithalf, ist dieses Projekt ein Teil der Dorfsozialarbeit, mit der sich die Dorfgemeinschaft mit Eigennitiativen gegen die demographischen Veränderungen und dem manchmal auftretenden Frust und der Null-Bock-Stimmung stemmt.

Alle Beteiligten halten es für wünschenswert, dass die Vorreiterrolle der Falken-Gesäßer im ganzen Odenwaldkreis Nachahmer findet. Die Odenwald Stiftung jedenfalls, so Schnur, ist bereit, die verschiedenen Initiativen zu unterstützen.